Wie Kinder Werte entwickeln - wertvoll solidarisch zusammenleben

Der diesjährige Fachtag für pädagogisches material in Kitas und Grundschulen fand in diesem Jahr in der Grundschule Niederzimmern statt.

Am Samstag, den 10.10.2020 war es wieder so weit:

Vierzig pädagogische Fachkräfte aus Kitas und Grundschulen kamen zum jährlich stattfindenden Fachtag zusammen, um sich auszutauschen und fortzubilden.

Diesmal ging es um das Thema "Wie Kinder Werte entwickeln - wertvoll solidarisch zusammenleben".

Bis zum letzten Tag blieben die Vorbereitungen spannend, weil Dozent*innen coronabedingt ausfielen und für den Landkreis des Veranstaltungsortes, dem Weimarer Land, noch eine Woche zuvor eine einschränkende "Corona-Verordnung" galt.

Dennoch konnten sich die Teilnehmenden über eine gelungene Veranstaltung freuen.

Durch einen Input erhielten sie zunächst Hintergrundwissen zum Prozess der Herausbildung von Werten im Kindesalter. Es ging darum, wie Kinder moralisches Wissen erwerben und sich daraus dann eine Motivation für Moral entwickeln kann. Pädagogisch Verantwortliche müssten sich für die Begleitung dieses Prozesses stets selbst reflektieren: "Was sind meine eigenen Werte? Woher kommen sie? Sie müssten vor allem offen sein, sich selbst zu hinterfragen, betonte die Referentin.

Und sie sollten es wagen, Kinder frühzeitig in Entscheidungen einzubinden: "Welche Idee habt ihr dazu?" und dadurch Erfahrungslernen zu fördern: "Probier's mal aus und wenn es nicht funktioniert, dann musst Du es anders machen."

Und als vom Auditorium die Fragen aus der Praxis kamen "Wie kann das im Alltag funktionieren?" war man schon fast in den Workshop-Diskussionen angekommen, in denen es um die Setzungen in Kita und Grundschule ging, die da zu hinterfragen wären.

Denn im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, das Thema des Fachtages aus einer Auswahl von je vier Workshops in zwei Runden zu vertiefen.

So wurde im Workshop von Maria Mewes "(Be)wertest du noch oder begleitest du schon?" über die Bedeutung des Begriffs Erziehung und den einhergehenden Herausforderungen im pädagogischen Alltag gesprochen. Der Frage, wie pädagogische Verantwortliche ohne Bewertungen wie Belohnungen ausgekommen können, kamen die Teilnehmenden mit Wertschätzung und Anerkennung Kindern und sich selbst gegenüber auf die Spur. Wichtig ist die Frage danach, was wie und warum mit Kindern und für Kinder getan wird.

Die Themen der weiteren Workshopswaren

•             Eine Kultur des Miteinanders im Team entwickeln - aber wie?

•             Prinzessin, Raufbold, Asylant - Worte mit Risiken und Nebenwirkungen.

•             Alle dürfen mitreden - alle wollen bestimmen.

Das Echo auf die Veranstaltung war durchweg positiv, was ganz sicher auch daran lag, dass wir mit der Grundschule in Niederzimmern  eine Lokalität für den diesjährigen pädagogischen Fachtag gewählt hatten, in dem den Menschen bereits beim Ankommen ein Geist von Freude am Lernen entgegenschlägt. Mit kreativen jahrgangsübergreifenden Konzepten gelingt es der Schule zunehmend auch Familien über das Einzugsgebiet hinaus zu gewinnen.

Die erwachsenen Lernenden freuten sich an diesem Samstag über die optimalen Bedingungen in der Schule, die auch die pandemiebedingten Einschränkungen für die Veranstaltung erträglich wirken ließen.

Ermöglicht wurde der Pädagogische Fachtag durch eine Kooperation der Landesorganisation der Erwachsenenbildung in Thüringen (LOFT) und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM). Und weil in diesem Jahr mit der solidarischen Werteentwicklung ein Thema behandelt wurde, das für das Zusammenleben in Europa von besonders großer Bedeutung ist, gab es auch finanzielle Unterstützung durch die Europarichtlinie der Thüringer Staatskanzlei.