Im Austausch mit den Fachpoliker*innen

Am Freitag, den 07.10.2021 war es wiedermal soweit: Die Erwachsenenbildner*innen hatten die bildungspolitischen Sprecher*innen der demokratischen Parteien zu einem Fachgespräch eingeladen.

Es ging darum zu schauen, wie die neue Richtlinie zur politischen Bildung angelaufen ist, wie die Stolpersteine des nächsten Bildungshaushaltes gemeistert werden können und Möglichkeiten zu erörtern, um Projektförderungen mit einjähriger Laufzeit in verlässlichere und damit nachhaltige Finanzierungsmodelle überführen kann.

Die Politiker*innen zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Arbeit der Träger. Sie haben die kleinen Projekte der letzten Jahre, die Dank der Förderung von Projekten von besonderem öffentlichem Interesse möglich waren, genutzt, um der politischen Bildung viele Formen und Gesichter zu geben. Die neue Richtlinie, die seit diesem Jahr auch Personalkosten ermöglicht, eröffnet große Chancen für eine systematische und langfristige Entwicklung in diesem Bereich.

Die Politiker*innen fragten nach:

  • Welche Erfahrungen konnten die Träger bei der Umsetzung der neuen Richtlinie machen?
  • Wie schlägt sich das Thema "Corona" in den Angeboten nieder?
  • Wie erreichen unsere Angebote die Menschen?
  • Welcher Unterschied besteht hinsichtlich der Erwachsenenbildung zwischen Stadt und Land?
  • Wie schätzen wir "Gefahr" von Doppelstrukturen ein?

 

In der daraus entstehenden Diskussion waren sich alle Gesprächsteilnehmer*innnen einig: Das Erstarken der AFD bei der  Bundestagswahl liegt noch schwer im Magen und erfordert eine Erwachsenenbildung, welche die Menschen Fakenews erkennen und hinterfragen lässt. Dafür braucht es den Zugang zu einer viel breiteren Zielgruppe genau so wie eine Stärkung der Argumentation von politisch interessierten Menschen als Demokratiebotschafter*innen.

Es gilt also weiterhin große Herausforderungen zu meistern. Die Politiker*innen sagten ihre Unterstützung zu, damit der in diesem Jahr eingerichtete betreffende Haushaltstitel in einer Größenordnung bestehen bleibt, welche die gerade etablierten Strukturen nicht zusammenbrechen lässt.

Trotz der großen Herausforderungen und der schwierigen Bedingungen der diesjährigen Haushaltsverhandlungen müsse es darum gehen, die Errungenschaften der letzten Jahre für die Entwicklung der Erwachsenenbildung nicht zu gefährden. Das braucht eine verlässliche Förderung auch der anderen Bereiche, wie Digitalisierung, Integration, Inklusion.

Projektförderungen, die inzwischen ein Vierfaches der Grundförderung erreicht haben, sind zwar als erster Schritt erfreulich, müssen jedoch - um nachhaltig wirken zu können - , vom "Virus der Projektiritis" befreit und längerfristig in die Grundförderung überführt werden.

"Dauerstellen für Daueraufgaben" - das soll auch für die Erwachsenebildung die Zielmarke sein, auch wenn es bis dahin ein schwieriger Weg sein wird. Auf diesem wollen die bildungspolitische. Sprecher*innen der demokratischen Parteien und die Erwachsenenbildung weiterhin im Gespräch bleiben.