Politische Bildung
Politische Bildung ist ein Bereich der Erwachsenenbildung, der in den letzten Jahren stetig an Bedeutung zugenommen hat. Zahlreiche Akteur*innen des lebenslangen Lernens und insbesondere die freien Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen sind sich heute bewusst, dass sie eine hohe Verantwortung dafür tragen, ihre Zielgruppen zur aktiven Partizipation an der Gesellschaft zu motivieren und zu befähigen.
Seit 2018 haben die freien Träger der Erwachsenenbildung Thüringen zahlreiche Angebote entwickelt, unterschiedliche Formate und Methoden ausprobiert, um möglichst viele Menschen in gesellschaftspolitische Bildungsprozesse einzubeziehen.
Seit 2021 besteht dank einer eigenen Richtline die Möglichkeit, dass sich alle anerkannten Träger der Erwachsenenbildung über Einzelmaßnahmen hinaus auch längerfristig und konzeptionell der Entwicklung der politischen Bildung widmen können.
Als Landesverband begleiten wir die Aktivitäten unserer Mitglieder mit Beratungsangeboten, Weiterbildungen und (verbandsübergreifenden) Austauschformaten. Das Ziel besteht darin, die Qualität der politischen Erwachsenenbildung in Thüringen zu stärken. Die Träger sollen ihre Vielfalt als Potential gezielt nutzen. Wir unterstützen sie dabei ihre Erfahrungen auszutauschen und Kooperationen zu knüpfen. Außerdem wollen wir sie ermutigen Ansätze anderer Einrichtungen auszuprobieren und auf ihre eigenen Zielgruppen und Kontexte zu übertragen. So sollen alle als lernende Organisationen gemeinsam und voneinander lernen.
Aktuelle Angebote
Termin: 16.10.2024, 10 bis 16:00 Uhr
Ort: Hotel Schwarzer Bär, Lutherplatz 2, 07743 Jena
Anmeldung: https://vhs.link/BknstH bis 15. September!
Vier Jahre Richtlinie politische Bildung - ein Grund zurückzublicken. In den letzten Jahren sind in ganz Thüringen verschiedene Projekte entstanden, es wurde eine Vielzahl an Veranstaltungen durchgeführt und neue Kooperationen geschlossen. Wie bereits im letzten Jahr würden wir gern erfahren, welche Projekte und Ideen 2024 entstanden sind und durchgeführt wurden. Hierfür senden wir allen Teilnehmer*innen nach Anmeldung eine Präsentationsvorlage zu, welche Sie uns bitte bis vor Veranstaltungsbeginn ausgefüllt zurücksenden. Damit wollen wir in den Austausch über "best practice" und "lessons learned" kommen. Zudem wollen wir aber auch auf die Ergebnisse der Richtlinie zurückblicken und evaluieren, welche Möglichkeiten für die politische Erwachsenenbildung damit in Thüringen eröffnet wurden.
Wir wollen aber auch den Blick nach vorn wagen. Gemeinsam mit Dr. Sven Leunig von der FSU Jena wollen wir die Landtagswahl vom 1. September 2024 auswerten und uns fragen und diskutieren: was bedeuten die Ergebnisse für die Arbeit in den Regionen und die politische Bildung in den kommenden Jahren?
Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen und einen sicherlich spannenden Austausch!
Für die Teilnahme wird eine Gebühr von 70,00 € erhoben.
Ablauf:
10:00-10:15 Begrüßung + Vorstellungsrunde
10:15-12:15 Projekte + Evaluation
12:15-13:15 Mittag
13:15-14:15 Projekte + Evaluation
14:15-14:30 Kaffee
14:30-16:00 Wahlauswertung mit Dr. Sven Leunig (FSU Jena)
Die Austauschtagung wird gemeinsam von LOFT und dem Thüringer Volkshochschulverband (TVV) veranstaltet und vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert.
Politische Bildung bei den freien Trägern der Erwachsenenbildung
Mit diesem Video erklären wir, was politische Bildung bedeutet und welche Arbeit die freien Träger in diesem Bereich leisten.
Klicken Sie auf das Bild, dann öffnet sich ein neues Fenster und - Film ab !
Projekte im Überblick - 2023/2024
Auf Grundlage der Richtline zur Förderung der politischen Bildung in der Erwachsenenbildung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport können die Träger mittelfristig kompetentes Personal einstellen und Strukturen aufbauen, um fundierte und attraktive Angebote zu etablieren. Die Übersicht der Projekte unserer Mitgliedseinrichtungen zeigt, dass bei entsprechender Ausstattung eine bunte Palette an politischen Bildungsprojekten für vielfältige Zielgruppen möglich ist.
AG Regionale Bildung
Die Lebensrealitäten von FLINTA*Personen sind oft geprägt von Alltagsdiskriminierungen und Vorurteilen und damit immer auch von politischen Themen. Die Zielgruppe soll zusammengebracht und mit vielfältigen Projektangeboten gestärkt werden. Dazu gehören:
* Behandlung queerfeministischer Themen, die politische, gesellschaftliche, kulturelle und andere Bereiche umfassen
* Zusammenkommen sowie Austausch von Informationen und Erfahrungen
* Schaffung niederschwelliger, lokaler, offener Angebote: Bewegung (Tanzkurse, Sportangebote, Selbstverteidigung), Kreativität (Töpfer-Workshop), Filmvorführungen, Lesungen
* Kooperationen mit anderen Netzwerken (häusliche Gewalt, Aidshilfe, Ibero Amerika etc.)
Durch die Kombination aus Wissen, Workshops und Begegnungen, in denen FLINTAs zu ihrer eigenen Kraft finden können und sich begegnen, finden sie ihre eigene Stimme (wieder) und können dadurch politisch partizipieren.
Arbeit und Leben Thüringen
Thüringen hundert plus
Wir führen die 2021 begonnene Arbeiten im Bereich historisch-politischer Bildung fort. Dabei orientieren wir uns an den bislang von uns inhaltlich ausgestalteten Linien, der
- Thüringer Arbeiterbewegung und ihre demokratischen Potenziale
- der Frauenbewegung als Motor gesellschaftlicher Diskussion über Gleichstellung und Emanzipation und
- Erwachsenenbildung als Ort, Bildungsungleichheit zu bekämpfen und die Werte des „aufrechten Gangs“ zu erlernen.
Konzeptionell werden wir diese Themenfelder im Projektverlauf erweitern und an mehreren Standorten in Thüringen (Gotha, Eisenach, Erfurt, Weimar, Arnstadt und Gera) Veranstaltungen durchführen.
Aufsuchende politische Bildung in Westthüringen (Lass uns mal über … reden…)
In monatlichen Veranstaltungen in Gotha, Tabarz und möglicherweise Brotterode wollen wir den Austausch zu tagesaktuellen moderierten Themen rund um Zukunftsperspektiven der Region vor dem Hintergrund von industrieller Transformation und aktueller Krisen anregen.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)
Ein weiterer Bereich, den wir bereits 2021 begonnen haben, ist die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die wir weiterführen wollen. Neu hinzukommen wird die Konzeptentwicklung und Veranstaltungsplanung zum Thema „Transformation und nachhaltige Entwicklung“ Damit wird der Bereich Arbeitswelt noch stärker in den Fokus gerückt. Hier steht weiterhin der industrielle Umbruch im Bereich der Automobilwirtschaft und die Digitalisierung von Produktion und Dienstleistungen im Mittelpunkt unseres Interesses. Seit Beginn des Ukrainekrieges hat das Thema Dekarbonisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebensverhältnisse zusätzlich an Aktualität gewonnen. Hierzu werden Seminare zum Thema Energiewende und Nachhaltigkeit konzipiert, organisiert und durchgeführt.
AWO Bildungswerk
Im Jahr 2023 liegt der Fokus auf Kindertagesstätten. Unser Anliegen ist es, unter dem Projekttitel „Woher kommt unser Essen und was passiert mit unserem Müll? Die Kita als spannender Lernort für Partizipation und Nachhaltigkeit“ mit acht Einrichtungen partizipative Methoden und Ansätze zu erarbeiten, um Fragen der Nachhaltigkeit kindgerecht aufzubereiten und erste Veränderungen zu etablieren.
Außerdem sind wieder Veranstaltungen für die Mitarbeiterinnen des Bildungswerkes sowie Dozent*innen und Interessierte zu Themen der politischen Bildung geplant. Anlässlich des Jahrestages der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten sind Veranstaltungen angedacht, die den Holocaust thematisieren: Führungen im KZ Buchenwald sowie am Erinnerungsort Topf & Söhne, Stadtführung zum Thema „jüdisches Leben in Erfurt“.
Als dritte Zielgruppe finden sich auch in diesem Jahr Fachkräfte aus der Eingliederungshilfe. Hier bieten wir erneut Inhouse-Seminare an.
Bildungswerk im Bistum Erfurt
Unsere Projekte richten sich einerseits an Geflüchtete und Zugewanderte, andererseits organisieren wir auch Bildungsveranstaltungen für das allgemein interessierte Publikum, v.a. im ländlichen Raum.
Für Geflüchtete und Zugewanderte bieten wir in diesem Jahr eine Fahrt nach Frankfurt am Main an. Dort stehen der Besuch der Bildungsstätte Anne Frank und eine Führung zu den Stätten der 1848er Revolution im Mittelpunkt. Neben dieser Fahrt lernt die Zielgruppe das vielfältige Leben junger Juden und Jüdinnen in Deutschland bei einer Lesung kennen. Daneben wird in verschiedenen Formaten der Blick neutral auf die Situationen im Iran und in Israel gerichtet.
Dem allgemein interessierten Publikum werden indirekte Begegnungsräume mit Jüdinnen und Juden geboten. Auf diesem Weg wird gezeigt, wie die Enkelkinder von Auschwitz-Überlebenden mit der Familiengeschichte umgehen. Der Blick richtet sich zudem auf die Vielfalt jüdischer Identitäten in Deutschland. Mit der eigenen Familiengeschichte setzen sich nicht nur die Opfer des Holocaust auseinander, sondern auch die Nachfahren von den Tätern. Der Sohn vom „Schlächter von Polen“ zeigt den Umgang seiner Familie mit den Taten seines Vaters. Während einer Vortragsreise in Eisenach, Sonneberg und Neustadt wird dargestellt, wie Verbindungen zwischen Verschwörungsglauben und Esoterik entstehen können. Neben der Thematisierung von Hintergründen und Entwicklungen, werden Orientierungshilfen und Ratschläge für den Umgang mit Verschwörungsgläubigen gegeben.
Veranstaltungen:
- „Leben mit Auschwitz“, Heiligenstadt
- „Meine Familie und ihr Henker“, Heiligenstadt
- Bildungsfahrt nach Frankfurt/Main (Bildungsstätte Anne Frank; Führung zu 1848er Revolutionsstätten)
- „Jüdisch jetzt“, Mühlhausen und Online
- Im Kampf gegen die „Neue Weltordnung“, Rundreise mit Stationen in Eisenach, Sonneberg, Neustadt
- Zwei Onlineformate zum Nahost-Konflikt
https://www.bistum-erfurt.de/bildung_kultur_engagement/bildungswerk/
Bildungswerk ver.di Thüringen
Anliegen unseres Projektes ist es auch 2023, unsere Zielgruppen für gesellschaftliche Veränderungsprozesse und ihre Folgen zu sensibilisieren, Anlass zur Reflektion zu geben, Handlungsoptionen aufzuzeigen und die Menschen dadurch in ihrem Demokratiebewusstsein zu stärken. In verschiedenen Formaten behandeln wir Themen wie Arbeitswelt im Wandel, demokratie-gefährdende Strömungen, Nachhaltigkeit und sozial- ökologische Konflikte.
Gewerkschaften und Transformation – Arbeitswelt im Wandel
Der Klimawandel legt Gerechtigkeitsprobleme offen und kommt nicht ohne Transformationskonflikte aus. Letztlich müssen soziale und ökologische Nachhaltigkeit zusammen gedacht werden. Beschäftigte und ihre Gewerkschaften geraten verstärkt in eine ökonomisch-ökologische Krise. In verschiedenen Veranstaltungen möchten wir u.a. Strategien anbieten und uns gemeinsam darüber austauschen, wie Arbeitsplatz- und Einkommenssicherheit abgesichert und ausgebaut werden können.
Demokratie.Träger – Demokratie- und Partizipationsprozesse in pädagogischen Einrichtungen
Ein weiterer Fokus liegt 2023 auf der Zielgruppe aus pädagogischen und sozialen Berufen. Diese möchten wir in ihrer täglichen Arbeit bei der Umsetzung der Partizipation von Kindern und Familien unterstützen, denn Kinder, die früh Anerkennung, Teilhabe und Mitbestimmung erleben, können ihre Lebenswelt mitgestalten und erfahren sich als Teil unserer demokratischen Gesellschaft. Das Projekt bietet:
- eine Tasche mit Demokratie-Materialien für Kinder und Pädagog*innen
- Vorstellung der Materialien in offenen Veranstaltungen
- Bildungswerkstätten zur inhaltlichen und praktischen Umsetzung, sowie für Austausch und Vernetzung
Diese Veranstaltungen führen wir an mehreren Orten in Thüringen (Erfurt, Gera, Oppurg, Greiz, Bad Langensalza, Suhl, Altenburg) durch.
https://www.verdi-bildungswerk.de/demokratie_traeger/
Weitere Veranstaltungen wie Filmabende und Lesungen für allgemein politisch Interessierte
Wir veranstalten u.a. Filmabend, Podiumsdiskussion, Sommertagung und Lesung zu politischen und gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, sozial- ökologische Wende und Zukunftsvisionen. Der Fokus bei diesen Formaten liegt auf Information, Austausch und Vernetzung. Hierfür kooperieren wir mit anderen Netzwerkpartnern wie z.B. dem Schillerhaus Rudolstadt, ver.di Bildungszentrum Saalfeld, TU Dresden.
DGB Bildungswerk Thüringen
Im Rahmen des Projekts MOSaIK III sollen erneut inhaltlich und methodisch vielfältige Veranstaltungen der politischen Bildung durchgeführt werden. Von besonderer Bedeutung sind dabei Veranstaltungsformate, die das Lernen am anderen Ort ermöglichen sollen, d.h. Exkursionen und mehrtägige Seminare nach dem Bildungsfreistellungsgesetz. Weiterhin sollen zahlreiche Abend- oder Tagesveranstaltungen durchgeführt werden.
Vorab definierte Themen, die in unterschiedlichen Formaten behandelt werden sollen, sind die Verkehrswende, Gesundheitsversorgung, Erfahrungen von Wende und Wiedervereinigung, Sorgearbeit, die kritische Auseinandersetzung mit der extremen Rechten sowie die Zerschlagung der politischen Opposition durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933, die sich 2023 zum 90. Mal jährt.
Erneut möchten wir uns darum bemühen, möglichst viele Veranstaltungen mit jeweils geeigneten Kooperationspartner*innen durchzuführen, um uns auf diese Weise neue Teilnehmer*innen und Interessierte der politischen Bildung zu erschließen.
Diakonisches Bildungsinstitut J. Falk
Dass alle Menschen mit Behinderung autonom, gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können – so will es die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2008 in Kraft getreten ist. Deutschland ist eins von 182 Ländern auf der ganzen Welt, das die Konvention unterzeichnet hat. Doch: wie steht es mit der Umsetzung? Nach 15 Jahren Ratifizierung gehen wir dieser Frage nach und nehmen die „NutzerInnen“ mit. Unsere Spur führt das Projektteam nach Berlin zum Deutschen Institut für Menschenrechte, zum Bundestag und somit zur Geschichte der BRK und deren pol. Akteure. Besucht werden außerdem Teilhabezentren, Beauftragte für Rechte behinderten Menschen und Sozialträger – all jene, die sich mit der BRK auseinandersetzen.
Das Projektteam besteht größtenteils aus Menschen mit Behinderung, die während unseres Projekts zu Botschaftern ausgebildet werden. Sie werden Fragen zur BRK beantworten können, schildern ihre Lebenswelt und erlangen interessante Einblicke in die Entstehung und Umsetzung des Übereinkommens.
Durch regelmäßige Botschafter-Treffen, Ausflüge und durch die aktive Teilnahme an Podiumsdiskussionen und anderen öffentlichen Veranstaltung wird unser Projektteam zum Multiplikator für die UN-BRK.
LSB Thüringen Bildungswerk
„Nachhaltigkeit“ – der Begriff ist zum geflügelten Wort geworden, das uns in allen Lebenssituationen begegnet. Letztendlich geht es darum, wie gut wir Menschen in Zukunft Leben werden. Die zunehmend spürbaren Folgen des Klimawandels zeigen, dass wir mit unserem Verhalten unsere Umwelt verändern: Damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden, müssen wir heute handeln.
Mit einem Fachtag am 21. Oktober möchte die LSB Thüringen Bildungswerk GmbH das Thema Nachhaltigkeit im (Sport)Verein verankern. Dabei wird auf verschiedene Ansätze und Möglichkeiten geschaut, wie Nachhaltigkeit aus den unterschiedlichen Perspektiven im Sport- und Vereinsumfeld eingebunden und realisiert werden kann. Mit einem Impulsvortrag und einem Mix aus verschiedenen Workshopthemen sollen die Nachhaltigkeitsziele und deren Etablierung im Verein den Teilnehmenden näher gebracht werden, mit dem Ziel das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung noch stärker zu verankern und in die Breite zu tragen. Dabei geht es von praktischen Fragen hin zu ganz zentralen gesellschaftlichen Werten, die über den Sport vermittelt werden.
Aufbauend auf den Fachtag in Präsenz wird es im November einen „Monat der Nachhaltigkeit“ geben. Vier online-Veranstaltungen sollen den Teilnehmenden weitere Impulse auf ihrem Weg zum nachhaltigen Verein geben. Inhaltlich werden offene Themen aus dem Fachtag aufgegriffen und vertieft.
Landvolkbildung Thüringen
Beim Projekt „ProPolit2023“ steht der ländliche Raum im Fokus. Es werden vielseitige Bildungsinhalte in einer erwachsenengerechten Atmosphäre mit niederschwelligem Zugang und starker Teilnehmer*innenpartizipation geplant. Dazu gehören insbesondere auch Angebote zum Austausch, Zusammenkommen, Dazulernen oder auch zum selbst besser kennenlernen. Mit vielfältigen Themen soll allen interessierten Teilnehmer*innen, unabhängig von Religion, Herkunftsland, familiärer Konstellation, Geschlecht, Einstellung und Lebensweise ein Angebot gemacht werden. Geplant sind z.B.
- Infoveranstaltungen zur EU-Agrarpolitik,
- Gesprächsrunden,
- Lesungen,
- Demokratie-Workshops,
- Erzählcafés zu religiösen und regionalen Feiertagen, typischen Rezepten oder handwerklichen Traditionen,
- Exkursionen zu historischen Stätten
Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
Das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ soll in den nächsten Jahren stärker in den Fokus gesetzt werden. Politische Bildung sehen wir dabei als wesentliche Grundlage und essentielle Voraussetzung. Unser Ziel ist die Förderung der generationsübergreifenden Auseinandersetzung mit Themen der Nachhaltigkeit sowie die Teilnehmenden zu nachhaltigem Denken und Handeln zu ermutigen bzw. zu befähigen und Verständnis zu den Auswirkungen des eigenen Handelns für Umwelt und Gesellschaft zu schaffen. Dazu machen wir gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Bildungswerkes Bildungsangebote in unterschiedlichen Formaten und verschiedenen Regionen Thüringens, z.B. beim Streuobstwiesentag in Neudietendorf oder bei der Zukunftswerkstatt "Zukunftsfähige Region - Wie wollen wir leben?". Durch Erlebnisorientierung, innovative und non-formale Bildungsansätze, Nutzung von öffentlichen Räumen und den Einsatz verschiedener Medien soll ein breites Bevölkerungsspektrum über die nächsten drei Jahre erreicht werden, um Initiativen für mehr Nachhaltigkeit regional anzustoßen. Thematisch orientieren sich die Formate an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN, vermitteln Wissen um ökologische, soziale und ökonomische Zusammenhänge und fördern die Entwicklung eines umweltorientierten Problembewusstseins bei den Teilnehmenden. Zudem wollen wir die Beteiligung der Bürger*innen an gesellschafts- und umweltpolitischen Diskussionen fördern sowie bürgerschaftliches Engagement anregen und unterstützen. Das PBW koordiniert und bündelt die Maßnahmen der einzelnen Kooperationspartner und setzt eigene Bildungsformate zum fachlichen Austausch, Wissenserwerb sowie zur Vernetzung um, übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit, das Monitoring, die Evaluation und die Organisation übergreifender Fachveranstaltungen.
Projekte im Überblick - 2022
Im Jahr 2022 hat das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport mit der Inkraftsetzung der Richtline zur Förderung der politischen Bildung in der Erwachsenenbildung eine Grundlage geschaffen, um die Anstrengungen der anerkannten Träger in Thüringen nachhaltiger zu unterstützen. Damit konnte zusätzliches Personal eingestellt, sowie innovative Projekte und Maßnahmen geplant und umgesetzt werden.
Unsere Broschüre zeigt, dass die Vielfalt der Träger zu einer breiten Themenvielfalt führt und unterschiedliche Zielgruppen in ganz Thüringen erreicht werden konnten. Im Folgenden finden Sie ausführlichere Berichte zu den Projekten.
AG Regionale Bildung
Rückblick
Mit unserem Projekt „Politische Partizipation von Frauen/FLINTA in Stadt und Land“ wollten wir uns gemeinsam mit dem Frauenzentrum TOWANDA Jena e.V. auf die Zielgruppe FLINTA (Frauen, Lesben, inter-, nicht-binäre, trans-, agender) Personen fokussieren. Diese Zielgruppe ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass sie von Diskriminierung betroffen ist, aber zum Teil nicht politisiert ist und deswegen oft über sie statt mit ihnen über ihre Lebenslage gesprochen wird. Deshalb wurde als Ziel des Projektes formuliert, FLINTAs zu stärken und miteinander zu vernetzten. Somit wollen wir es erreichen ihnen eine Stimme zu geben und sie so zur Selbstbestimmung und politischer Partizipation zu befähigen.
Aus dem Jahr 2021 heraus hat sich ein sogenannter innerer Kooperationskreis herausgebildet. 2022 haben in diesem Kreis regelmäßig 8-10 Personen mitgewirkt. Da sich auch ein großes Interesse an der Mitwirkung im Projekt bei einer Vorstellung des Projektes zum Ehrenamtsstammtisch in Röhmhild aufzeigte, wurde ein 2. Kooperationskreis auch in Südthüringen installiert. Dieser Kreis hat sich zur Aufgabe gestellt die Zielgruppe zu definieren, die Situation der Zielgruppe besonders im ländlichen Raum zu betrachten und daraus verschiedene Angebote zu entwickeln. Diese Kreise hatten zusammen 12 Arbeitstreffen in Jena/Saale-Holzlandkreis und in den Südthüringer Landkreisen Hildburghausen/Sonneberg und Schmalkalden-Meiningen. Die Arbeitsgruppentreffen wurde alle durch entsprechende Moderatorinnen mit der Koordination vorbereitet und durchgeführt.
Daraus entwickelte sich dann die erste Veranstaltung, ein Workshop zu Frauenrechten mit Frauen mit Migrationshintergrund. Dieser fand am 29.06.2022 im KuBus in Jena statt. Gemeinsam mit den Frauen wurde über ihre Situation als Frau in ihrem Heimatland und in Deutschland gesprochen. Auf die Frage "Wie fühlst du dich in Deutschland?“ erhielten wir Antworten wie: Buntes Deutschland, es wurde jedoch auch angemerkt, dass es ihnen nicht einfach gemacht wird sich zu integrieren. So leben sie beispielsweise mit ihren Familien in bestimmten Stadtzentren weitestgehend unter sich. Weiterhin existieren wenig Angebote /Möglichkeiten sich mehr einzubringen und damit zu integrieren. Das macht es ihnen schwer, mit deutsch Menschen und Familien in Kontakt zu kommen. Hier sehen wir einen großen Bedarf diesen Tendenzen entgegenzuwirken.
Die 2. größere Veranstaltung fand am 22.10.2022 in Westenfeld (ländlicher Südthüringer Raum) statt. Im Rahmen der Vorstellung der EVAS (Ehrenamtsverzeichnis Aktives Südthüringen) konnte unser Projekt der politischen Bildung mit eingebunden werden. Die 2. Arbeitsgruppe in Südthüringen hat den Ansatz der politischen Partizipation, diesen durch ein starkes Ehrenamt umzusetzen. Die Stütze in vielen Vereinen/Interessensgemeinschaften und Gruppen stellen in der Regel Frauen dar. Das Netzwerk will aufzeigen, welche Vielfalt das Ehrenamt bietet sich zu engagieren und vor Ort politisch aktiv zu werden kann.
Den Abschluss bildet im Dezember der Vortrag mit anschließendem Workshop „schwul, lesbisch…was gibt es da noch“ im Kubus. Dafür konnten wir Frau Anna Klassen (wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorantin der UNI Jena Schwerpunkt Lebenswissenschaften). Es war ein sehr interessanter Vortrag mit einer anregenden Diskussion zum Thema.
Wie bereits in 2021, beteiligten wir uns auch in 2022 zum Frauenkampftag und Frauenstreik am 08. März und am 25. November, dem Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und FLINTA*. Hier hatten sich wieder viele Menschen am Holzmarkt versammelt. In den vielen Redebeiträgen wurde deutlich, sich zu verbinden, um gemeinsam stark gegen die alltägliche Gewalt und Diskriminierung
Arbeit und Leben Thüringen
Rückblick
Erstes Themenfeld: Historisch-politische Bildung
Im Jahr 2022 haben wir die inhaltlich bereits 2021 gesetzten Linien weiter umgesetzt. Dabei stand die Thüringer Arbeiterbewegung und ihre demokratischen Potenziale im Fokus.
In der Ausstellung „Karl Korsch“ mit verschiedenen Vorträgen konnte das Leben und Wirken von Karl Korsch bekannt gemacht werden. Die Verknüpfung der Frühgeschichte der später berühmt gewordenen Frankfurter Schule mit Thüringen wurde herausgearbeitet. Unter anderem beschäftigte sich ein Vortrag mit den Frauen von Geraberg. Auf dem Foto der Arbeitswoche in Geraberg sind auch sieben Frauen zu sehen. Ihre Geschichte lag bisher größtenteils im Unbekannten und sie wurden nur als „Ehefrauen“ wahrgenommen. Die Beschäftigung mit ihnen brachte aber zu Tage, dass die Frauen des Instituts für Sozialforschung wesentlich mehr waren, wenngleich die „männliche Dominanz“ der Frankfurter Schule deren Leistungen überschattete. Damit konnte das Ziel des Projekts „Frauenbewegung als Motor gesellschaftlicher Diskussion über Gleichstellung und Emanzipation“ aufgegriffen werden.
Die Thüringer Arbeiterbewegung stand weiterhin in Fokus bei der Erarbeitung von jeweils einem Actionsbound mit verschiedenen Standorten Jena, Erfurt und Gotha zum Thema „90 Jahre Zerschlagung der Gewerkschaften in Thüringen“. Die Gewerkschaftsgeschichte in Thüringen ist mangelhaft erforscht und bekannt. Dabei sind auch Gewerkschafter als Opfer der Nationalsozialisten weitestgehend in Vergessenheit geraten. Das Thema wird 2023 fortgeführt.
Ebenso stand die Beschäftigung mit der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik mit ihren Krisen im Vordergrund. Eine Slideshow und ein Podcast beschäftigten sich mit dem Thema „Toxische Männlichkeit – Die Morde von Mechterstädt“ und deren Aufarbeitung in der Erinnerungskultur der Region.
In Kooperation mit SJD Die Falken fand vom 11. bis 18. Juni 2022 ein Wochenseminar in München zum Thema „Die Bayerische Räterepublik 1918/19“ statt. Hintergrund dieser Veranstaltung war, dass derzeit junge Erwachsene in Thüringen vermehrt die erstarkende Rechte und das Aufkeimen von antisemitischen Verschwörungsideologien diskutieren. Auffällig dabei ist, dass die Frage danach, wie es zum Faschismus kam zwar historisch einigermaßen präzise beantwortet werden kann, jedoch nicht Ideengeschichtlich. Denn selbst wenn sich gut erklären lässt, wie Hitler an die Macht kam und warum Auschwitz existierte, so lässt sich schwerer greifen, warum der vermeintliche Ausweg aus hoher Arbeitslosigkeit und Demokratiedefiziten der Faschismus war und nicht etwa progressivere Ideen Einzug in die Köpfe erhielten. Dazu lohnt sich ein Blick auf verschiedene Ideen aus der Zeit der Weimarer Republik und die Revolutionsversuche in den Jahren 1918 und 1919. Mit der Bayerischen Räterepublik, v.a. ihrer blutigen Niederschlagung lässt sich exemplarisch auch das Aufkeimen des Faschismus verdeutlichen.
Zweites Themenfeld: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Im Themenfeld Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) lag der Arbeitsschwerpunkt im Berichtszeitraum zum Einen auf der Weiterentwicklung bestehender Bildungskonzepte und zum Anderen in der Fortbildung und Qualifizierung von Teamenden als Multiplikator:innen für diesen Bereich der Erwachsenenbildung. Eine dritte Säule der BNE bei AL Thüringen ergab sich aus den Diskussionen um das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und dessen Auswirkungen auf die Thüringer Wirtschaft.
Bei den Bildungskonzepten wurden die bestehenden Konzepte zu den Themen „Kleidung“ und „Handy“ unter entwicklungspolitischem Fokus überarbeitet, indem Stimmen und Perspektiven aus dem „globalen Süden“ berücksichtigt wurden. Außerdem erfolgte eine methodisch-didaktische Aufbereitung für die Erwachsenenbildung. Dabei wurden Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit wie Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Gesundheitsgefährdung der Arbeitenden in die Konzepte eingearbeitet. Ergebnis sind Bildungsbausteine mit den Titeln „Kleidung – soziale Nachhaltigkeit“ sowie „Handy – Ressourcenverbrauch und Produktionsbedingungen“.
AWO Bildungswerk Thüringen
Rückblick
Fortbildungen für Mitarbeitende und Dozent*innen:
Für unsere Dozent*innen und das Personal des Bildungswerks führten wir zwei Onlineveranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit (auf Ebene der Bildungsträger und der Lehrenden) durch. Die Veranstaltungen gaben den Teilnehmer*innen gute Impulse das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen und praktikable Lösungsansätze zu entwickeln.
Akteure der Jugendhilfe:
Im Bereich der Eingliederungshilfe führten wir zwei Veranstaltungen für zwei Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Südthüringen durch. Ziel war es, die Mitarbeiter*innen für Teilhabe und Partizipation in der Arbeit mit den Bewohner*innen zu sensibilisieren und die eigene Haltung zu hinterfragen.
Demokratiebildung in der Kita:
Das Teilprojekt „Partizipation und Demokratiebildung“ führten wir gemeinsam mit zwei Kitas durch. Ziel des Projektes war die Sensibilisierung der pädagogischen Fachkräfte für Partizipationsprozesse im Alltag der Kinder. In diesem Prozess beschäftigten sich die Pädagog*innen mit der Frage, wie Kinder ihren Alltag in der Kita altersgerecht mitbestimmen sowie mitgestalten und partizipative Strukturen in der Kita ausgebildet und zum festen Bestandteil werden können.
Außerdem führten wir zwei zentrale Seminare in der Erfurter Fuchsfarm zum Thema „Unser Wald kommt ins Schwitzen“ durch. Mit jeweils 12 Teilnehmer*innen pro Veranstaltungen waren beide Tage sehr gut ausgelastet.
Bildungswerk im Bistum Erfurt
Rückblick
Unser Projekt umfasste einerseits Angebote für Geflüchtete und Zugewanderte, andererseits Bildungsveranstaltungen für das allgemein interessierte Publikum v.a. im ländlichen Raum Thüringens. Erreicht wurden mit insgesamt neun Formaten knapp 450 Teilnehmende.
Die Formate für Geflüchtete und Zugewanderte lenkten den Blick auf das Land Israel. Dabei wurden die Gründung Israels, aktuelle antiisraelische Propaganda aus der Islamischen Republik Iran und Antisemitismus fokussiert. Ebenso waren Geflüchtete und Zugewanderte zu einer Bildungsfahrt nach Berlin eingeladen, bei der insbesondere die Spuren des Nationalsozialismus im Mittelpunkt standen, aber auch bspw. eine Führung durch den Bundestag.
Für das allgemein interessierte Publikum wurden Lesungen mit einer Shoah-Überlebenden in Mühlhausen und Erfurt angeboten. Sie zeigten eindrücklich, welche Folgen der Antisemitismus für die Betroffenen zu NS-Zeiten bis in die heutige Zeit haben kann. Ein anderes Angebot thematisierte in Meiningen, Nordhausen und Heilbad Heiligenstadt wie sich Verschwörungsglaube und rechte Esoterik in Zeiten der Corona-Pandemie entwickelt haben. Ziel war die Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Zusammenhänge der beiden Themenblöcke.
Veranstaltungen:
* Bildungsfahrt nach Berlin (Stationen dort: Jüdisches Museum, NS-Geschichte, Bundestag)
* zwei Onlineformate zum Nahost-Konflikt
* „Im Nebel der Pandemie. Verschwörungsglaube und Esoterik in Krisenzeiten“, Rundreise mit Stationen in Meiningen, Nordhausen und Heiligenstadt
* „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“, Buchvorstellung mit der KZ-Überlebenden Dr. Eva Umlauf in Mühlhausen und Erfurt
https://www.bistum-erfurt.de/bildung_kultur_engagement/bildungswerk/
Bildungswerk ver.di Thüringen
Ziel unseres Projektes war es 2022, aktuelle Veränderungsprozesse, deren politische, ökonomische Folgen, gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit, sozial- ökologische Konflikte im Kontext Arbeitswelt zu thematisieren. In verschiedenen Formaten wurden diese Themen von Expert*innen beleuchtet, um unsere Zielgruppe der gewählten Interessenvertretungen und alle Interessierte zu sensibilisieren, Anlass zur Reflektion zu geben, Handlungsoptionen aufzuzeigen, zu diskutieren und einen Beitrag zum Verstehen der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse zu leisten.
Mit den Veranstaltungen konnten wir den Teilnehmenden Informationen zu den Veränderungsprozessen in unserer Gesellschaft und in der Folge in unserer Arbeitswelt zu geben. Möglichkeiten zum Netzwerken und zu inhaltlichem Austausch wurde in allen Veranstaltungen genügend Raum gegeben.
Uns ist es gelungen, Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten zum Thema Klimakrise, Verkehrswende etc. „an einen Tisch“ zu bekommen und Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Teilnehmende unserer Veranstaltungen haben erfahren, dass Offenheit gegenüber anderen Meinungen und Überzeugungen auch bereichernd sein kann und am Ende wir alle das Ziel verfolgen, gemeinsam unsere Umwelt, Lebenswelt und Gesundheit zu schützen.
Veranstaltungen:
- Podiumsdiskussion: Wald als Beruf*ung?
- Podiumsdiskussion: Alles rund um den Begriff Nachhaltigkeit – „Nachhaltigkeit nervt!“
- Grillgespräch „Bus und Bahn statt Auto fahrn- 9 Euro Ticket for Future?“ in Kooperation mit ver.di Thüringen
- Symposium „Arbeitswelt im Wandel“ in Kooperation mit der AOK Thüringen
- Workshop „Mobiles Arbeiten, Fluch oder Segen?“ in Kooperation mit dem Ortsverein ver.di Jena/ SHK
Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft
Rückblick
Das Ziel der Durchführung war die Stärkungvon demokratischen Urteils-, Handlungs-, und Vermittlungskompetenzen. Die Teilnehmenden sollten vorrangig darin geschult werden, eine eigene Haltung zu politischen Themen zu entwickeln und dadurch das politische Handeln erlernen.
Das Projekt Demokratie-Vielfalt-Dialog wollte Menschen ab 16 Jahren ins Gespräch bringen, ihr Demokratieverständnis fördern und sich auf Basis dessen eigenständige Urteile bilden zu können.
Zielgruppe waren Schüler:innen ab 16 Jahren, aber auch Lehrkräfte als Multiplikatoren. Das Projekt hat drei Angebote unter den veränderten Bedingungen durchgeführt. Hierbei wurde sich an der Lebenswelt der Zielgruppe orientiert und der Fokus auf folgende Bereiche gelegt:
- Jugendrechte,
- Freizeitgestaltung und Verbindung mit politischer Radikalität,
- körperliche Selbstbestimmung sowie
- Drogenpolitik
1. Workshop zum Thema „Woher weiß ich was stimmt? Fake News erkennen“
Ein theoretischer Input wurde durch vielfältige Methoden praktisch erprobt. Ziel der Veranstaltung war es, dass die Teilnehmer:innen für die Gefahr von sozialen Medien im Bereich von Fake News sensibilisiert werden. Dabei wurde ihr kritisch-rezeptiver Blick geschult. Das Thema ist im Zuge der Digitalisierung und der virtuellen Informationsgewinnung unerlässlich. Nahezu jeder Jugendliche besitzt ein internetfähiges Smartphone und stößt in sozialen Netzwerken auf politische Nachrichten, dessen Wahrheitsgehalt überprüft werden muss.
2. Workshop zum Thema „Cannabis-Legalisierung“
Die Teilnehmenden widmeten sich dem Thema Cannabis-Legalisierung. Es wurde die Grundidee verfolgt, dass sich die Teilnehmer:innen mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen, die ihre Lebenswelt betreffen.
3. Workshop zum Thema „Medienkompetenz als Schlüssel zur Kommunikation – Wie vermittle ich die Themen Fake News und Verschwörungserzählungen?“
Innerhalb einer zweistündigen Fortbildung für Lehrkräfte wurde das Thema „Medienkompetenz als Schlüssel zur Kommunikation – Wie vermittle ich Schüler:innen die Themen Fake News und Verschwörungserzählungen?“ behandelt.
Diakonisches Bildungsinstitut J. Falk
Rückblick
Der Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft prägte unser Projekt zur politischen Bildung im Jahr 2022. Greifbar, verständlich und kurzweilig – diesen drei Kriterien entspricht das Bildungsprogramm für unsere Zielgruppe Menschen mit Behinderung, denn daran misst sich der nachhaltige Erfolg des Konzepts, indem Inhalte verinnerlicht worden sind.
Mit dem Angebot erreichten wir 134 aktive Teilnehmer*innen, die sich an den Exkursionen, den Kursen, an der Podiumsdiskussion und den Zukunftswerkstätten beteiligten. Exemplarisch sei die „„Geschichtskampagne – Frauen und Politik“ erwähnt. Teilnehmer*innen waren an drei Terminen eingeladen, sich mit dem Thema „Frauen in der NS-Zeit“ auseinanderzusetzen. Auf den Spuren Eisenachs Ehrenbürgerin Ben Avital Chorin wandelte die Gruppe zunächst durch die Wartburgstadt, erfuhren Interessantes aus der Biografie und zeichneten so die Lebenswelt aus der Sicht einer Jüdin nach. Am zweiten Termin erlebte die Gruppe beim Besuch im Theater Waidspeicher zwei Schwestern, die unterschiedlicher hätten nicht sein können: Marlene und Elisabeth Dietrich. Die eine entschlossen für das NS-Regime, die andere vehement dagegen.
Abschließend traf sich die Gruppe zum Kochkurs „Ik will wat Feines“ – Rezepte von Marlene Dietrich. Dabei konnten Eindrücke rekapituliert und besprochen werden.
Mit der Geschichtskampagne wurden historische Fakten greifbar, gewannen Schauplätze an Substanz und erhielten Akteure mehr Gesicht. Die Kampagne ist geglückt, die Reise mit vielen bunten, spannenden und prägenden Eindrücken beendet.
DGB Bildungswerk Thüringen
Rückblick
Im Rahmen des Projektes ist es uns gelungen, ein breites Spektrum verschiedener Veranstaltungen zu platzieren, die aktuelle oder historische Themen der politischen Bildung aufgreifen. Dies geschah unter Nutzung einer ganzen Palette unterschiedlicher Formate: Es gab Filmvorführungen mit anschließender Diskussion, Vorträge, Diskussionsrunden, Workshops, Lesungen und einen Spieleabend. Thematisch beschäftigten sich die Veranstaltungen etwa mit Landgrabbing und weiteren Herausforderungen der ostdeutschen Landwirtschaft, mit der These der Lohn-Preis-Spirale im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen Lage, mit Entwicklungen in der Rentenpolitik, mit der sozialen Ungleichheit in der Rechtsprechung und mit Datensicherheit und Datenschutz. Hinzu kamen historische oder allgemeinpolitische Themen wie die Probleme des DDR-Wirtschaftssystems oder die Lebensgeschichte des Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Walter Kaufmann, an dessen Biografie sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts nacherzählen lässt. Weiterhin wurde in einer Qualifizierungsreihe die Frage nach Konflikt und Transformation in Organisationen gestellt und bearbeitet. Kooperationen mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft ermöglichten es uns, einen breiten Teilnehmer*innenkreis zu erschließen.
Auch wurde im Rahmen des Projekts Material für die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Bildungsfreistellung erstellt. Dieses soll dazu genutzt werden, den gesetzlichen Anspruch auf bezahlte Bildungsfreistellung bekannter zu machen und die Nutzung durch Thüringer Lohnabhängige zu erhöhen.
Beispiele für durchgeführte Veranstaltungen:
* Filmabend und Diskussion zum Thema Landgrabbing in Brasilien und Ostdeutschland
* Vortrag und Diskussion zum Thema "Lohn-Preis-Spirale"
* Vortrag und Diskussion zum Thema "Woran scheiterte das Wirtschaftssystem der DDR?"
* Filmvorführungen "Walter Kaufmann - Welch ein Leben!"
Landvolkbildung Thüringen
Rückblick
Mit dem Projekt „ProPolit2022“ konnten vielseitige und wichtige Bildungsinhalte in einer erwachsenengerechten Atmosphäre mit niederschwelligem Zugang und starker TeilnehmerInnenpartizipation bei der Auswahl an geeigneten Themen im ländlichen Raum umgesetzt werden. Somit war es möglich allen interessierten Teilnehmern, unabhängig von Religion, Herkunftsland, familiärer Konstellation, Geschlecht (mit Ausnahme der Frauenangebote), Einstellung und Lebensweise vielfältige Angebote zum Austausch, Zusammenkommen, Dazulernen oder auch zum selbst besser kennenlernen, anzubieten. Es konnten viele abwechslungsreiche, kurzweilige und motivierende Workshops, Treffen, Aktionen, Seminare und Tagungen zu vielfältigen Themen umgesetzt werden, z.B.
- Infoveranstaltungen zur EU-Agrarpolitik,
- Diskussionsnachmittage zum Ukrainekrieg,
- Erzählcafés zu den Themen reigiöse und regionale Feiertage, typische Rezepte, handwerkliche Traditionen,
- Kochkurse mit Menschen unterschiedlicher Herkunft,
- Lesungen, Vorträge, z.B. „Großartige Frauen der Weltgeschichte“,
- Info- und Messestände, z.B. beim Demokratiefest zum Tag der deutschen Einheit,
- Bildungsfahrten, z.B. nach Auschwitz-Birkenau, Buchenwald
Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
Rückblick
Im Jahr 2022 haben wir und unsere Mitgliedsorganisationen folgende Maßnahmen umgesetzt
PBW: 1. Neudietendorfer Streuobstwiesentag am 09.10.2022
Bei strahlendem Herbstwetter fand am Sonntag, den 9. Oktober der 1. Neudietendorfer Streuobstwiesentag im Krügerpark statt. Veranstalter waren das Paritätische Bildungswerk Thüringen und die NABU-Ortsgruppe Nesse-Apfelstädt unter Mitwirkung der Natura 2000 Station Gotha/Ilm-Kreis. Mit Voranmeldung bestand die Möglichkeit eigenes Obst direkt vor Ort über die mobile Mosterei zu vermosten. Aus über 2 Tonnen Äpfeln, Birnen und Quitten konnten an diesem Tag ca. 1200 Liter leckerer Obstsaft gewonnen werden. Neben dem Einsatz der Obstpresse gab es ein vielfältiges Programm für alle Generationen. Die Kinder hatten große Freude daran mit einer kleinen Presse ihren eigenen Apfelsaft herzustellen und Fühlboxen luden kleine und große Besucher zum Erspüren der Natur ein. Ein Kinderquiz sowie ein Märchenzelt mit Märchenleserin rundeten das Angebot für Kinder ab. Ein leckeres Kaffee- und Kuchenbuffet sowie Präsentationen zu einheimischen Obstsorten und zur Imkerei luden zum Verweilen ein. Darüber hinaus gab es einen Vortrag zum Thema Sortenvielfalt, einen praktischen Einstieg in das Thema Obstbaumschnitt sowie eine Streuobstwiesenführung im Krügerpark für die ganze Familie. Zum Abschluss wurde noch ein hochstämmiger Apfelbaum durch die Natura 2000 Station Gotha/Ilm-Kreis gepflanzt. Wir konnten ca. 300 Besucherinnen und Besucher mit rundum positiver Resonanz begrüßen.
Goals Connect: SDG Nachhaltigkeitsfeste
Besonders in ländlich geprägten Regionen fehlt es an Bildungsangeboten und Handlungsfeldern zu Themen wie Klimaschutz oder einem Netzwerk an Initiativen, welches Angebote ermöglicht. Dahingehend arbeitet Goals Connect mit Jugendlichen in Schulen (8. Klassen) und nutzt Sie als Verbindungselement, um so Zugang zu ihren Eltern und Familien zu bekommen. Goals connect arbeitete im gesamten Schuljahr 21/22 mit zwei Partnerschulen im Saale Orla Kreis zusammen. Hierbei wurden jeweils zehn Projekttage zu Bildung für nachhaltige Entwicklung durchgeführt. Zum Projektabschluss wurden nun von den Schüler*innen Nachhaltigkeitsfeste organisiert, welche das erlernte Wissen direkt an ihre Eltern und Verwandten weitergeben sollten. Diese beiden Feste waren ein voller Erfolg. Die SDG Feste fanden am 21.06.22 in Tanna und am 25.06.22 in Hirschberg statt und wurden insgesamt von ca. 600 Gästen besucht.
Dimeko: Exkursionen zur Rekultivierung der Wismut-Region
Das Projekt begann am 01.04.2022, mit dem Ziel einer Gruppe von Jugendlichen der gymnasialen Stufe die Geschichte, Folgen und Fortschritt der Rekultivierung des Wismut-Geländes näherzubringen. Im Fokus stand, das Wismut GmbH Gelände mal aus einem anderen Winkel zu betrachten. Durch die Nutzung neuster Drohnentechnologie sowie unterweisendem Fachpersonal haben wir den Jugendlichen ein neuartiges und lehrreiches Erlebnis ermöglicht. Gleichzeitig haben wir gemeinsam Fragen und Themen für einen Podcast mit ehemaligen Wismut-Mitarbeitern und Projektteilnehmern ausgearbeitet. Hierbei lag vor allem das Interesse der Jugendlichen an erster Stelle. Die „Aktionstage“ wurden mit einer Begehung und dem folgenden Drohnenflug über das Wismut Gelände eingeleitet. Ziel war es, mit dem Abgleichen ältere Aufnahmen und Bilder aus der DDR-Zeit den Jugendlichen ein Verständnis für die Entwicklung dieser Landschaften und der Menschen in der Region zu vermitteln.
Ländliche Kerne: Faires Sommerfest auf dem Rittergut Nickelsdorf am 10.08.2022
Das Ziel des Projektes war es, ein Veranstaltungsformat zu entwickeln, welches Nachhaltigkeitsthemen in den Fokus setzt, im Bereich des lebenslangen und non-formalen Lernens wirkt und die eigene Handlungsfähigkeit stärkt. Ein Mix aus Unterhaltung, Bildung und Selbsterfahrung bildete hier die Grundlage. Im Tagesprogramm fanden verschiedene Aktionen statt, u.a. eine Kreativstraße mit einem Kosmetikworkshop, dem Upcycling alter Stoffe und Papierherstellung aus Altpapier, ein Workshop zu klimafreundlichem Essen, eine Kleidertauschparty und die Möglichkeit zur Ermittlung des eigenen CO2 Fußabdrucks. Neben musikalischen Acts bildete ein moderierter Filmabend mit dem Dokumentarfilm „Aufschrei der Jugend – Fridays for future inside“ im Freien den Abschluss.
Kindersprachbrücke: teaminterne Multiplikator:innen-Workshops zu BNE
Die Kindersprachbrücke Jena e.V. hat sich 2022 um das Siegel „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ beworben und setzt sich unter anderem im Rahmen einer organisationsinternen BNE-Arbeitsgruppe intensiv mit diesem Thema auseinander. Um die Ziele und Grundhaltungen der BNE wirksam in das pädagogische Handeln der Mitarbeitenden zu integrieren und die Zielgruppe des Vereins im Alter 16+ in ihrem nachhaltigen Handeln zu stärken, wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt. Den Einstieg machte ein Fachvortrag zu Grundlagen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung mit Prof. Gerhard de Haan für alle Mitarbeitenden. Anschließend wurden teaminterne Multiplikator:innen-Workshops durchgeführt. Damit konnte das erworbene Wissen über Bildung für Nachhaltige Entwicklung vertieft werden, um die Anwendung auf das jeweilige Praxisfeld der Mitarbeitenden einzuleiten. Ziel war es, dass die Teammitglieder für ihr Feld relevante Themen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung kennen und den Inhalten Bedeutung beimessen. Die praxisorientierte Integration von partizipativen, erlebnisorientierten, medial/öffentlich sichtbaren und zielgruppenspezifisch passenden Konzepten und Materialien zu den Inhalten der BNE hatte das Ziel, generationsübergreifend Wissen zu Nachhaltigkeit zu vermitteln und das Umfeld der Kindersprachbrücke für dieses Thema zu sensibilisieren.
Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
Rückblick
Basis der Lernwerkstatt in Jena 2022 waren die Fragen: Wie beeinflussen gesellschaftliche, kulturelle und politische Ideen die Biografien einzelner Menschen? Wie spiegeln sie das Lebensgefühl von Milieus und Generationen? Welche Funktion haben dabei Räume und Gegenstände als methodische und didaktische Faktoren biografisches Lernarbeit?
Die Aspekte und Ergebnisse der Arbeit in der Lernwerkstatt: Gesellschaftspolitische Ideen wie Demokratie, Gewaltenteilung, Freiheit und Gleichheit, kulturelle und soziale Teilhabe bestimmen nicht nur die großen Diskurse in unserer Gesellschaft. Sie beeinflussen auch einzelne Lebenswege, Lebensstile und individuelle Lebensentscheidungen. Nicht immer wird dabei sofort sichtbar, wie stark diese Ideen und Themen biografische Entwicklungen prägen und wie sie sich in der Gestaltung von Beziehungen entfalten. Sicher ist jedoch, dass sich aus vergleichbaren biografischen Erfahrungen und Interpretationen auch Metaerzählungen bilden, die auf die nachfolgenden Generationen einwirken. Oft gewinnen individuelle Wertorientierungen und Positionen auch erst im Erzählen Kontur („Was bedeutet Freiheit für mich, für dich?“) und erst im gemeinsamen Erzählen entsteht das Gefühl einer Generation oder Gruppe anzugehören. Die biografischen Erzählungen stützen sich dabei nicht ausschließlich auf individuelle Erinnerungen und Reflexionen. Sie greifen auch „materielle Stoffe“ wie kollektiv erlebte Orte, Artefakte und mediale Produkte wie Texte, Tonaufnahmen und Bilder auf.
Für immer mehr Menschen geht es um die Frage, wie tragfähig die eigenen biografischen Erfahrungen, Leitbilder und Haltungen für die Gestaltung der aktuellen und zukünftiger Lebensphasen sind. Biografiebezogene Lernräume können dabei unterstützen, Fragen von Lebensbewältigung, Beziehungsgestaltung und gesellschaftlichem Engagement im Austausch mit anderen zu klären und neue Einsichten zu gewinnen. Neben Bewältigungsstrategien und Zukunftsorientierung geht es zuallererst um die Frage des „Gewordenseins“, um Identität und Selbstverständnis, das Entdecken persönlicher Potentiale und um das Verstehen des anderen.
Im Rahmen der Lernwerkstatt wurden Methoden des biografischen Lernens erarbeitet und reflektiert, gab es Exkursionen zum raumbasierten biografischen Lernen und erste Schritte für passende lokale Angebote und Formate konnten entwickelt werden, die den oben skizzierten Bedarf aufnehmen und den jeweiligen lebensräumlichen Kontext aufgreifen.
Im Jahr 2021 konnten die verschiedenen Formate und Ansätze für die politische Bildung weiter fortgeführt und ausgebaut werden. Durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie mussten auch 2021 einige Veranstaltungen abgewandelt, online durchgeführt, verschoben oder abgesagt werden.
Die Aktivitäten wurden ermöglicht durch die Förderung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) sowie durch die Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (LZT).
Veranstaltungen im Überblick - 2021
- Mitmischen / Wahlprüfsteine und Politikstammtische für und mit Menschen mit Beeinträchtigungen / Bildungsinstitut Johannes Falk
- „Demokratie von unten“ / Sozialexperiment und Planspiele / Bildungswerk im Bistum Erfurt
- Meine STIMME – Mitbestimmen und Verändern / Lernvideos und begleitende Veranstaltungen / Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft
- „Das kannst Du laut sagen“ – das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung in der Debatte / Abendveranstaltungen und vertiefendes Wochenendseminar/ DGB Bildungswerk Thüringen
- Ein Bilderbuch für Dich! /Kreativtechnik mit und für Eltern, Lehrer*innen und Erzieher*innen von Kindern im Vorschulalter / Landvolkbildung Thüringen
- Unser Nachwuchs seid Ihr – Förderung junger Erwachsener, um die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern / Workshops und Coaching für junge Erwachsene / AG Regionale Bildung
- Solidarität versus Eigensinn – Quo vadis Deutschland/ Quo vadis Europa? / Fachtag und Workshops mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaft / ver.di Bildungswerk
- Genossenschaften als Lernorte für zivilgesellschaftliche und demokratische Werte / Austausch von Erfahrungen guter Praxis gemeinschaftlichen demokratischen Handelns / Arbeit und Leben Thüringen
- Partizipation und Demokratiebildung in der Kita / Verstetigung und Ausbau von Beratung und Prozessbegleitung / AWO Bildungswerk Thüringen
- Gesellschafts.Spiele / Gesellschaftspolitische Salons / Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
- Qualifizierung Bedrohungsmanagement / Seminare mit Fallarbeit / Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
Aufbauend auf den Erfahrungen der Vorjahre wurden die verschiedenen Formate und Ansätze für die politische Bildung fortgeführt und ausgebaut. Durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie mussten einige Veranstaltungen abgewandelt, online durchgeführt, verschoben oder abgesagt werden.
Die Aktivitäten wurden ermöglicht durch die Förderung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) sowie durch die Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (LZT).
Veranstaltungen im Überblick - 2020
- Jüdisches Leben in der Arbeiterinnenbewegung in Thüringen / Online-Workshop zur Konzeptionserarbeitung / Arbeit und Leben Thüringen
- "Demokratie von unten" / Planspiel / Bildungswerk im Bistum Erfurt - ABGESAGT
- Toleranz und Akzeptanz von Menschen mit Behinderung im Laufe der Geschichte - 3. Reich, DDR und heute / Recherche, Exkursion, Videoproduktion / Erfurt / Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft
- Vereint oder Gespalten?Arbeitskämpfe in Deutschland / Podiumsdiskussion / Erfurt / DGB Bildungswerk Thüringen
- Vereine stärken - vereinte Stärken / Kursangebot / Kloster Donndorf / Ländliche Heimvolkshochschule Thüringen - ABGESAGT
- "Mein Leben - Blaue Augen bleiben blau" / Lesung und Gespräch / Thüringen / LSB Bildungswerk Thüringen - ABGESAGT
- "Farbenspiel in der Grauzone" / Künstlerische Auseinandersetzung / Erfurt, Weimar, Jena / Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
- Miteinander reden in politisch unruhigen Zeiten / Workshop / Erfurt / Bildungshaus St. Ursula - ABGESAGT
- Grenzwertig 2020 / Umfrage, Handreichung / Region Sonneberg / Landvolkbildung Thüringen
- Vom FDGB zur pluralen Gewerkschaftsbewegung in Deutschland / Kamingespräch mit Zeitzeugen / Bildungswerk ver.di Thüringen - ABGESAGT
- Fit für die Zukunft - durch Vielfalt im ländlichen Raum / Vereinsarbeit, Vernetzung / Südthüringen / AG Regionale Bildung
- Partizipation und Demokratiebildung in der Kita / Beratung und Prozessbegleitung / Erfurt / AWO Bildungswerk Thüringen
- Mitmischen / Workshop, Videoproduktion / Eisenach / Diakonisches Bildungsinstitut J. Falk
- Politische Bildung vor Ort / Methodentraining / Neudietendorf / Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
Aufbauend auf den Erfahrungen aus 2018 wurden die verschiedenen Formate und Ansätze für die politische Bildung fortgeführt und ausgebaut.
Die Aktivitäten wurden ermöglicht durch die Förderung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) sowie durch die Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (LZT).
Veranstaltungen im Überblick - 2019
- Ohne Revolution keine Demokratie / Ausstellungen, Stadtrundgang und Vorträge sowie eine internationale Tagung zur Weimarer Verfassung / Gotha, Weimar / Arbeit und Leben Thüringen
- "Demokratie von unten" / Planspiel / Küllstedt, Weimar / Bildungswerk im Bistum Erfurt
- 100 Jahre Novemberrevolution / Theaterstück und Diskussion / Erfurt / DGB BIldungswerk Thüringen
- Weiterbildung für pädagogisches und ehrenamtliches Personal sozialer Einriichtungen im ländlichen Raum / Seminarreihe / Sonneberg / Landvolkbildung Thüringen
- Die Anfänge der betrieblichen Mitbestimmung in der Weimarer Republik / Fachtag / Saalfeld / Bildungswerk ver.di Thüringen
- Regionale Demokratie - für Toleranz und Vielfalt im ländlichen Raum / Vereinsarbeit / Südthüringen / AG Regionale Bildung
- Partizipation und Demokratiebildung in der Kita / Beratung und Prozessbegleitung / Erfurt, Marlishausen / AWO Bildungswerk Thüringen
- Politische Bildung inklusiv - Demokratische Strukturen erfahren / Exkursion, Theaterstück / Eisenach, Wartburgkreis / Diakonisches Bildungsinstitut J. Falk
- Formatentwicklung und -erprobung für die politisch-kulturelle Arbeit in ländlichen Räumen / Musikalische Lesungen, Workshop / Effelder / Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
- Politische Bildung kreativ gestalten / Methodentraining / Neudietendorf / Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
Dem Bereich der politischen Bildung misst die Erwachsenenbildung schon seit langem große Bedeutung zu. Kooperationsprojekte zwischen den Trägern und die Zusammenarbeit der Landesverbände hatten oft politische Themen zum Inhalt (z.B. LOFT-Kooperationen zu Demokratiebildung 2012, Bürgerschaftlichem Engagement 2013 und Bildungsgerechtigkeit 2014).
Mit den zunehmenden Angriffen auf die Demokratie seit 2015 und den wiederkehrenden Aussagen des Thüringenmonitors zur nachgewiesenen Verbreitung demokratiekritischer Einstellungen verstärkten die anerkannten Träger der Erwachsenenbildung ihre Anstrengungen für die politische Bildung. Demokratiebildung sollte dabei nicht länger als eigenständiges Thema angesehen werden, sondern vielmehr als ein breiter Themen- und Inhalte-übergreifender Gesamtbildungsauftrag umgesetzt werden. Unter dieser Prämisse erarbeiteten die erfahrenen Träger gemeinsam mit denen, die sich genuin nicht mit politischer Bildung beschäftigen, ein Konzept zur Nutzung der Vielfalt der Zielgruppen und methodischen Ansätze, um politische Sachverhalte in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen zu behandeln und neue Lernfelder zu eröffnen.
Im Jahr 2018 setzten zu den beiden Hauptsträngen „Aus demokratischen Umbrüchen lernen“ und „Partizipation im und für den ländlichen Raum stärken“ 25 freie Träger und Volkshochschulen unter dem Motto „Neue Wege in der Erwachsenenbildung“ 28 Bildungsangebote um. Dabei wurden sie durch Projektmittel des Landes Thüringen und eine Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung unterstützt. Die Träger erhielten die Möglichkeit neue Ansätze auszuprobieren. Die Formate erstreckten sich von Lesungen mit anschließender Diskussion über Recherchen zu historischen Dokumenten und Bildern bis hin zu Exkursionen und mehrtätigen Veranstaltungen und richteten sich an Zielgruppen, wie z.B. Senior*innen, Multiplikator*innen, Eltern, Künstler*innen.
Das Modellhafte bestand häufig in der Kombination von Formaten, Zielgruppen und Methoden. z.B.
- Menschen, die sich vorher nicht für geschichtliche Themen interessiert hatten, nahmen an einem Bildungsfreistellungsseminar zum Thema „100 Jahre Novemberrevolution“ teil.
- Jugendliche aus sog. bildungsfernem Umfeld und mit z.T. demokratiefeindlichen Ansichten erarbeiteten gemeinsam mit Geflüchteten ein Figurentheaterstück zur Geschichte der Demokratie
- Rentner*innen im ländlichen Raum nutzten ein Internetcafé, um durch Lernbegleitung Unsicherheiten und Ängste bei Hintergrundrecherchen am PC abzubauen.
Die beteiligten Träger formulierten gemeinsame Zielstellungen für ihre Projektarbeit, aus denen Erfolgskriterien entwickelt wurden. Ein Evaluationsteam führte die Ergebnisse der Einzelansätze zusammen und bereitete eine Diskussion mit politischen Entscheidungsträgern vor. Im Rahmen eines politischen Fachgespräches konnte belegt werden, dass die anerkannte Erwachsenenbildung ein großes Potenzial für die politische Bildung bietet. Es wurde aufgezeigt, wie die vielfältigen Formate und Zielgruppen und ihre Kombination mit unterschiedlichen Kontexten zu einer Unterstützung demokratischen Zusammenlebens beitragen.
Veranstaltungen im Überblick - 2018
Mit den Veranstaltungen sollten verschiedene Formate und Ansätze für die politische Bildung aufgezeigt und in unterschiedlichen Zusammenhängen getestet werden.
- Ohne Revolution keine Demokratie / Gotha / Arbeit und Leben Thüringen
- Studienreise nach Berlin zum Thema 100 Jahre Novemberrevolution / Berlin / DGB-Bildungswerk Thüringen
- Die Anfänge der betrieblichen Mitbestimmung in der Weimarer Republik / Saalfeld / Bildungswerk ver.di Thüringen
- Formatentwicklung und Erprobung für die politisch-kulturelle Arbeit im ländlichen Raum / Wielandgut Oßmannstedt / Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
- Ein Leitfaden für Demokratieretter / Schmalkalden, Kromsdorf / LSB Bildungswerk Thüringen
- Politische Bildung inklusiv - Gemeinsam für Rastenberg / Rastenberg / Diakonisches Bildungsinstitut J. Falk
- Partizipation und Demokratiebildung in der Kita / Erfurt / AWO Bildungswerk Thüringen
- Politische Bildungsfahrt für Frauen aus dem ländlichen Raum / Berlin / Landvolkbildung Thüringen
- Demokratie im Wandel der Zeit - ein Medienprojekt im ländlichen Raum / Sonneberg / Landvolkbildung Thüringen Video
- Politische Bildung kreativ gestalten / Neudietendorf / Paritätisches Bildungswerk LV Thüringen
- Demokratie "von unten"?! / Heilbad Heiligenstadt / Bildungswerk im Bistum Erfurt
- Regionale Demokratie - für Toleranz und Vielfalt im ländlichen Raum / Südthüringen / AG Regionale Bildung