Politische Erwachsenenbildung ist mehr als nur Feuerwehr!

Ist die politische Erwachsenenbildung trotz multipler Krisenherde nicht eigentlich mehr als nur eine Feuerwehr, die akute Brände eindämmen soll? Am 26.09.2023 trafen sich Akteur*innen der politischen Erwachsenenbildung im Café Franz Mehlhose in Erfurt, um sich dieser Frage zu widmen. Neben den freien Trägern der Erwachsenenbildung waren auch Vertreter*innen von Volkshochschulen, der politischen Stiftungen und des Bildungsministeriums sowie Fachabgeordneten unserer Einladung gefolgt.

Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, der seine Sicht auf die aktuellen Herausforderungen der politischen Erwachsenenbildung schilderte, wurde an 3 Thementischen diskutiert. Im Mittelpunkt standen die Themen Ziele und Zielgruppen von politischer Erwachsenenbildung sowie das Spannungsfeld von Neutralität und Haltung. Fragen wie „Wen müssen wir mit politischer Bildung erreichen – Gleichgesinnte oder müssen wir 'dahin, wo es wehtut'? Und wie gelingt uns das?",  „Welche Rolle spielt die eigene Haltung von politischen Bilder*innen und wo kommt Neutralität an ihre Grenzen?“ oder „Welche Ziele verfolgen wir eigentlich mit politischer Bildung und deckt sich das mit den Erwartungen der Teilnehmenden?“ wurden rege diskutiert. Dabei konnten Erfahrungen und Anregungen ausgetauscht, aber auch ganz neue Aspekte entdeckt werden.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass es sehr hilfreich ist auch über die eigene Einrichtung hinaus immer wieder miteinander ins Gespräch zu gehen, um eingefahrene Wege zu hinterfragen und neue Ideen zu entwickeln. Aber es wurde auch wieder deutlich, dass insbesondere kurzfristige und unflexible Förderungen es erschweren bisher wenig erreichte Zielgruppen mit innovativen Formaten und Methoden für politische Bildung zu begeistern.

Diskussion an Thementischen
Vortrag von Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer