Die Vorsitzende des Landeskuratoriums, Carla Riechel, brachte die Freude und Anerkennung aller Einrichtungen zum Ausdruck, dass die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag anstrebt, "die Erwachsenenbildung in Thüringen als gleichberechtigten vierten integrativen Bestandteil unseres Bildungssystems zu stärken und weiter auszubauen". Sie betonte, dass die Erwachsenenbildung vor vielen neuen Herausforderungen stehe wie z.B. dem demografischen Wandel, der Stärkung der Grundbildung, der Migration und der Umsetzung des Inklusionsgedankens. Für die Bewältigung dieser Herausforderungen seien wesentlich mehr Haushaltsmittel notwendig als vorgesehen. "Schon jetzt arbeiten viele Einrichtungen am Limit. Wichtige Investitionen in Gebäude sowie für die Ausstattung an modernen Lehr- und Lernmitteln müssen darüber hinaus getätigt werden. Ebenso braucht die Erwachsenenbildung qualifizierte Fachkräfte, deren Leistungen entsprechend anerkannt werden müssen. Erfolgreiche Bildungsarbeit braucht eine starke Basis. Eine Erhöhung der Grundförderung gehört daher zu den zentralen Forderungen der anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen."
Ministerin Klaubert würdigte die Rolle der Erwachsenenbildung als 4. Säule des Bildungssystems und bekannte sich zum öffentlichen Bildungsauftrag, der sich von den Kleinsten bis zum Ältesten erstrecke. Bildungsgerechtigkeit, die Stärkung des ländlichen Raums und die Etablierung einer Willkommenskultur für Menschen, die in Thüringen eine neue Heimat finden möchten, seien ihr wichtige Anliegen. Hier werde sie die Erwachsenenbildungseinrichtungen mit allen Kräften unterstützen. Ein weiteres Thema der Sitzung war das Bildungsfreistellungsgesetz, das in Kürze beschlossen werden soll. "Trotz aller Kontroversen profitiert vom Gesetz auch die Wirtschaft", ist die Ministerin überzeugt, "denn auch für diese sind gesellschaftspolitisch gut gebildete Menschen ein Zugewinn."
Am Ende des Treffens übergab die Vorsitzende Carla Riechel Ministerin Klaubert ein Positionspapier des Landeskuratoriums, welches Herausforderungen und Schritte zur Gestaltung der Erwachsenenbildung in den nächsten Jahren formuliert sowie die Erwartungen im Blick auf den Doppelhaushalt 2016/2017.
